"Kunz"
verleiht Hoffnung
Kunzwerda (TZ/gt). Das interessierte vor
allem die Kunzwerdaer und die Mitglieder
des hiesigen
"Elbaue-Bibervereins", aber
nicht nur diese: Auch aus umliegenden
Orten waren Zuschauer gekommen, die am
vergangenen Sonnabendnachmittag der
Pflanzung von drei "Torgauer
Flatterulmen" in der Kunzwerdaer
Elbaue beiwohnen wollten.
Das wohl Besondere daran: Die jungen
Ulmen wurden in der unmittelbaren Nähe
des "Dicken Kunz" gepflanzt -
ein mächtiger Baum, der als Mutterbaum
den Samen für die "Torgauer
Flatterulme" spendete, die seit
nunmehr 1998 in der Elbaue hier gepflanzt
werden. Seitdem immerhin an die 200
Bäume, so Cordula Volkmer,
Geschäftsführerin des
Landschaftspflegeverbandes
Torgau-Oschatz. Eigens aus Hamburg
angereist war vorgestern Dr. Gordon L.
Mackenthun vom dortigen The Elm Office
(Ulmen Büro).
Zum zweiten Mal wurde ein Baum zur
"Ulme des Jahres" ernannt. Im
Jahr 2005 ist es der "Dicke
Kunz". "Bei den Ulmen geht es
immer um Individuen. Die Ulmen haben ein
Problem, nämlich eine Pilzerkrankung,
die auch als Holländische Ulmenkrankheit
bekannt ist. Zwischen den erkrankten
Bäumen gibt es immer wieder Individuen,
die dieser Krankheit trotzen, so auch der
"Dicke Kunz" bei Kunzwerda, der
uns damit Hoffnung gibt", so Dr.
Mackenthun.
Die Aktion in der Kunzwerdaer Elbaue soll
auch auf diese Individuen aufmerksam
machen. Auf die Frage nach dem Alter des
"Dicken Kunz" antwortete Dr.
Mackenthun mit einer spontanen Schätzung
vor Ort: Demnach könnte man mit etwa 200
Jahren plus/minus 50 rechnen. Im
Anschluss an die Pflanzung in der Elbaue,
bei der auch CDU-Landtagsabgeordneter
Frank Kupfer zugegen war, wurde eine
weitere "Torgauer Flatterulme"
in der Kunzwerdaer Ortslage gepflanzt.
Hier liegt auch ein Stein mit
aufgebrachter Tafel, die vorgestern
eingeweiht wurde. Sie erinnert an die
Pflanzung der vier "Torgauer
Flatterulmen". |